Coaching und Therapie – zwei Begriffe, die oft verwechselt werden
- simonedgarcia
- 1. Sept. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Coaching und Therapie – zwei Begriffe, die oft verwechselt werden, aber eigentlich ziemlich unterschiedliche Ansätze verfolgen. Schauen wir uns das mal an.
Therapie ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Hier geht es oft darum, alte Verletzungen oder tief sitzende seelische Themen anzuschauen und zu heilen. Der Therapeut hilft dabei, emotionale Blockaden zu lösen, die vielleicht schon lange bestehen. Oft spielen dabei psychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste oder Traumata eine Rolle. Therapie setzt also da an, wo das innere Gleichgewicht verloren gegangen ist – und arbeitet daran, es wiederherzustellen.
Coaching hingegen ist, als ob man auf eine Landkarte der Zukunft schaut. Es richtet sich an Menschen, die prinzipiell gesund sind, aber vielleicht irgendwo feststecken oder nach mehr Klarheit und Richtung suchen. Im Coaching geht es nicht so sehr um tiefgreifende emotionale Heilung, sondern um konkrete Ziele und Lösungen. Ein Coach ist wie ein Partner an deiner Seite, der dir hilft, den nächsten Schritt zu sehen und die Straße vor dir zu ebnen. Es ist sehr zielorientiert, manchmal fast wie ein Sprungbrett zu mehr Erfolg oder Zufriedenheit – egal ob im Beruf oder Privatleben.

Jetzt wird es spannend: Systemisches Coaching. Das ist eine ganz besondere Form des Coachings. Stell dir vor, du bist Teil eines größeren Puzzles – mit deinem Job, deiner Familie, deinen Freunden – und all das beeinflusst, wie du dich fühlst und verhältst. Ein systemischer Coach schaut nicht nur auf dich als Person, sondern auch auf dieses „System“ um dich herum. Denn oft hängen persönliche Probleme oder Hindernisse mit den Strukturen und Dynamiken in deinem Umfeld zusammen.
Das Beste daran? Im systemischen Coaching geht es nicht darum, dass der Coach dir sagt, was du tun sollst. Vielmehr geht es um die Überzeugung, dass du schon alle Antworten in dir trägst. Der Coach ist da, um die richtigen Fragen zu stellen – die Art von Fragen, die dich auf neue Gedanken bringen und dir helfen, eine andere Perspektive einzunehmen. Du siehst plötzlich Dinge, die du vorher nicht gesehen hast. Der Coach arbeitet also nicht als „Experte“ für dein Leben, sondern eher als ein neugieriger Wegbegleiter, der dir den Raum gibt, selbst Lösungen zu entwickeln.
Wichtig dabei ist die Haltung im systemischen Coaching: Sie ist geprägt von Wertschätzung, Offenheit und Vertrauen in deine Fähigkeiten. Ich sehe dich nicht als Problem, das gelöst werden muss, sondern als jemanden, der über unglaubliche Ressourcen verfügt, um sich selbst zu helfen. Es geht darum, dass du erkennst: „Ich kann das!“ – und dann den Mut findest, das auch umzusetzen.
Kurz gesagt: Therapie ist die Heilung von emotionalen Wunden, Coaching ist der Begleiter auf dem Weg zu deinen Zielen, und systemisches Coaching ist die Kunst, dich und dein Umfeld als Ganzes zu verstehen, damit du die besten Entscheidungen für dein Leben treffen kannst.